Wir Queers sind überall!
Samson Rentsch – neue Leitung Regionalpolitik stellt sich vor
Seit jeher gibt es queere Menschen – überall an allen Orten und zu jeder Zeit in der Geschichte. Das hat mir nicht nur mein Bachelorstudium in Geschichte gezeigt, sondern ich erlebe überall wo ich war und bin queere Menschen und ihre Einflüsse auf Kultur und Gesellschaft. Als neue Leitung Regionalpolitik darf ich mich in allen Winkeln der Deutschschweiz für queere Anliegen einsetzen und ich freue mich dabei, unsere vielfältige und facettenreiche Community noch besser kennenzulernen.
Häufig existiert noch ein Bild, das wir Queers nur in grossen Städten zuhause sind. Ich selbst bin in einem Vorort von Basel aufgewachsen, der unglamouröser wohl nicht sein kann. Mir ist es wichtig, dass in allen Landesregionen queere Menschen einen Zugang zur Community finden können, aber auch in der Lokalpolitik vertreten sind und gehört werden. Als Queers überall zu sein, heisst noch lange nicht, anerkannt zu werden und sichtbar zu sein. Immer noch erleben queere Menschen tagtäglich Ablehnung und Hass – das muss sich ändern.
Deshalb ist es gerade im Bereich der Schulbildung äusserst wichtig, dass über Diskriminierung gesprochen wird und sich Schulen für Vielfalt und Diversität einsetzen. Ein intersektionaler Blick gehört für mich unausweichlich zur Arbeit im Bereich von Gleichstellung dazu. Zusätzlich setze ich mich dafür ein, dass die Kantone und der Bund endlich systematisch LGBTIQ-feindliche Übergriffe und Hate Crimes erfassen und griffige Präventionsmassnahmen ergreifen. Es darf nicht sein, dass queere Menschen in der Schweiz immer noch tagtäglich Gewalt und Hass erleben. Aber auch in vielen weiteren Lebensbereichen, die im Schweizer Föderalismus auf regionaler Ebene entschieden werden, gibt es (leider) für uns Queers noch Vieles zu tun.
Nebst meinem Engagement bei Pink Cross, bin ich bei «queeres ah&oh» aktiv. Als Verein bieten wir Bildungsangebote zu sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt im Raum Basel und versuchen so die Sichtbarkeit von queeren Menschen zu fördern. Mit unseren Schulworkshops erreichen wir Jugendliche und Erwachsene, und versuchen so Vorurteile abzubauen. Aktuell schliesse ich ausserdem einen Bachelor in Sozialer Arbeit als Zweitstudiengang ab.
Momentan bewege ich mich am liebsten zu Swing-Musik aus den 30ern und 40ern und tanze Lindy Hop – ein Tanz in dem Rollenfreiheit gerne gesehen ist und alle mit allen tanzen und improvisieren. Diese Freiheit, immer wieder neue Dinge auszuprobieren und mich kreativ auszutoben, liegt mir. Mein Tisch quillt vor verschiedenen Projekten über und ich liebe es neue Dinge auszuprobieren. Eine nahestehende Freundin bezeichnet mich gerne als «seriellen Hobbyisten», der «Eins nach dem Anderen» immer wieder gerne Neues ausprobiert.
Nun bin ich voller Tatendrang, mich bei Pink Cross für die Anliegen von queeren Menschen einzusetzen – genau dort wo wir sind, überall, in allen Regionen der Schweiz!