Affenpocken (MPX): Warum die Impfung immer noch wichtig ist
Seit letzter Woche wird in einigen Kantonen der Pocken-Impfstoff verimpft. Monate später als in anderen Ländern, und Monate nach dem ersten gemeldeten Fall in der Schweiz am 19. Mai dieses Jahres. Gleichzeitig gibt es Stand 21. November keine Neuinfektionen mehr: Das BAG meldete den letzten laborbestätigten Fall am 21. Oktober. Lohnt sich eine Impfung noch? Wir sagen ja.
Was wir aus den letzten Jahren in der Pandemie über Viren gelernt haben, ist, dass sie nicht einfach so verschwinden. Viren zirkulieren weiter, manchmal auch, ohne dass wir es merken. Auch Affenpocken können so verlaufen, dass du es nicht spürst. Wir können den weiteren Verlauf nicht einschätzen. Gleichzeitig wissen wir aber: Dass die Neuinfektionen abgenommen haben, hat drei Gründe: Erstens haben mehr als 40% der Männer Sex und Sexpartner zum Teil massiv reduziert. Zweitens haben hunderte Männer wegen einer Infektion eine natürliche Immunität. Und drittens sind in anderen Ländern viele Männer dank der Impfung inzwischen geschützt.
Der erste und wichtigste Faktor wird nicht ewig halten. Wir wollen und können nicht für immer auf Sex verzichten. Um dann geschützt zu sein, braucht es eine Impfung. So geben wir dem Virus keine Chance, sich wieder auszubreiten und uns und unsere Freunde zu infizieren. Denn Affenpocken sind keine milde Krankheit, wie wir zuerst fälschlicherweise glaubten. 5-10% der infizierten Männer landen im Spital, vor allem wegen den Schmerzen. Eine Impfung reduziert dieses Risiko. Das lohnt sich.
Nicht zuletzt, weil der Impfstoff nicht für immer verfügbar ist. Es ist völlig unklar, ob es in einigen Monaten noch möglich ist, sich in der Schweiz impfen zu lassen. Darum rufen wir alle schwulen, bi und queeren Männer auf: Lasst euch impfen! Infos und Impfstandorte findest du auf auf
Marc Eggenberger, Aids-Hilfe Schweiz