Leihmutterschaft – Familienglück mit Herausforderungen?

Für viele schwule, bisexuelle und queere Männer ist die Leihmutterschaft eine der wenigen Wege zur Elternschaft. Der Weg dorthin ist manchmal ganz schön lang, teuer und kompliziert, aber auch nicht unüberwindbar. Und viele Paare (oder alleinstehende Männer) erfüllen sich so erfolgreich ihren Kinderwunsch.

In der Schweiz ist die Leihmutterschaft zwar verboten, aber in diversen anderen Ländern ist sie auch für Männerpaare und alleinstehende Männer erlaubt. Dies gilt insbesondere für Kanada, die USA sowie für einige lateinamerikanische Länder.

Alles beginnt im Ausland mit einer ersten wichtigen Entscheidung: der Wahl der Agentur, die den Prozess begleiten soll. Es lohnt sich, sich zu informieren und Empfehlungen auszutauschen, da ihre Prozesse sehr unterschiedlich sein können. Anschliessend begleitet die Agentur die Kontaktaufnahme mit einer möglichen Eizellspenderin (oder einer Eizellbank), einer Fruchtbarkeitsklinik und der Person, die das Kind austragen wird. Ausserdem unterstützt sie bei der Durchführung der notwendigen medizinischen und rechtlichen Schritte.

Nach der Geburt des Kindes beginnt eine zweite entscheidende Phase, in der die rechtliche Anerkennung der Elternschaft und die Rückkehr in die Schweiz erfolgt. Die ausländischen Behörden stellen Geburtsurkunden oder Gerichtsurteile aus, die das Verhältnis des Kindes zu den Wunscheltern festschreiben. Bei der Rückkehr in die Schweiz wird jedoch meist nur der Elternteil als rechtliches Elternteil anerkannt, der eine genetische Verbindung zum Kind hat. Und je nach Kanton können die Schritte zur Anerkennung des Kindes (AHV-Nummer, Eintragung beim Zivilstandsamt usw.) mehr oder weniger kompliziert sein. Und für das zweite Elternteil folgt darauf eine Stiefkindadoption, die nochmals mindestens ein Jahr in Anspruch nimmt.

Der gesamte Prozess dauert so oft mehrere Jahre und ist mit hohen Kosten verbunden (meist über 100 000 Franken). Er ist mit erheblichen finanziellen (z. B. Gesundheitskosten im Ausland) und rechtlichen Risiken (z. B. ausländisches Vertragsrecht, Schwierigkeiten bei der Rückkehr in die Schweiz) verbunden. Es lohnt sich also, sich gut zu informieren und sich mit anderen Personen auszutauschen, die diesen Prozess durchlaufen haben. Glücklicherweise gibt es Gruppen und Organisationen, die einem mit Beratung und Unterstützung zur Seite stehen! Möchtest du mehr darüber erfahren? Unser Leitfaden gibt dir weitere Tipps: pinkcross.ch/daddies